Konzertgitarre - Basiswissen

Klassische Gitarrenmusik

Konzertgitarren werden vorzugsweise für das Spielen ganz klassischer Gitarrenmusik eingesetzt. Den Klang von Konzertgitarren – oft auch als "klassische Gitarren" bezeichnet – kann man als eher weich und tragend beschreiben. Konzertgitarren werden meist ohne Hilfsmittel wie Plektren direkt mit den Fingern bespielt: die Saiten werden geschlagen oder gezupft.

Bauformen

• keine großen Unterschiede

Hinsichtlich der Bauform gibt es bei Konzertgitarren nicht viele bemerkenswerte Unterschiede. Zwar gibt es größere und kleinere Mensuren, doch ansonsten ist eher das Material interessant, aus dem die Gitarren gefertigt werden.

Boden und Zargen

• Mahagoni, Linde, Ahorn, Kirsche
• erwünscht: hohe Dichte = weniger Schwingungen

Der Korpus der Konzertgitarre setzt sich aus dem Boden, den Zargen (= den Seitenteilen) und der Decke zusammen. Qualitativ hochwertige Konzertgitarren haben häufig Boden und Zargen aus Mahagoni, aber auch heimische Hölzer wie Linde, Ahorn oder Kirsche kommen bei der Herstellung von Boden und Zargen zum Einsatz.

Wichtig ist, dass die verwendeten Hölzer eine relativ hohe Dichte besitzen. Im Gegensatz zum Holz, das für die Decke der Akustikgitarre verwendet wird, soll das für Boden und Zargen vorgesehene Material möglichst wenig schwingen, damit es im Zusammenspiel mit der Decke nicht zu unsauberen Resonanzen kommt. Je höher die Dichte eines Klangholzes, desto geringer fallen die Schwingungen aus.

Decke

• Fichte, Zeder
• erwünscht: mittlere Dichte, leicht = gute Schwingungseigenschaften

Für die Decke wird sehr oft Fichten- oder Zedernholz verwendet. Deckenhölzer sollten – bei mittlerer Dichte – möglichst leicht sein, denn hieraus leiten sich gute Schwingungseigenschaften ab. Das ist gerade bei akustischen Gitarren ein ganz wesentlicher Aspekt.

Konzertgitarren mit Zederndecken haben von vornherein einen etwas lauteren, wärmeren Klang als Gitarren mit Fichtendecken. Allerdings zeichnet Gitarren mit Fichtendecken aus, dass sie sich sozusagen klanglich "weiterentwickeln" können: Werden sie über einen längeren Zeitraum gespielt, entwickeln sie ein Ausmaß an Klangfarben, das eine Gitarre mit Zedernholzdecke so nicht erreicht.

Tipp Kleine Materialkunde zum Thema Fichtenholz

Wir haben für Euch in unserem Blogbeitrag "Gitarrendecke? Fichte!" die wichtigsten vergleichbaren Eigenschaften der gängigen Fichten-Bäume/-Hölzer, die bevorzugt für die Herstellung von Gitarrendecken verwendet werden, zusammengestellt.

Hals

Für den Hals von Konzertgitarren werden gerne Mahagoniarten oder Ahorn verwendet.

Griffbrett

• Ebenholz, Palisander = härtere Holzarten
• ungewölbt oder nur sehr schwach gewölbt

Das Griffbrett von Konzertgitarren besteht häufig aus Ebenholz oder Palisander. Diese Holzarten sind aufgrund ihrer Härte für Griffbretter geeignet, da Griffbretter einerseits durch den Druck beim Greifen der Saiten nicht unwesentlich beansprucht werden und harte Materialien andererseits Voraussetzung für einen klaren Klang beim Greifen der Saiten sind. Konzertgitarren haben meist ungewölbte oder nur sehr schwach gewölbte Griffbretter.

Schallloch

Über das Schallloch in der Decke der Konzertgitarre werden die im Korpus erzeugten Resonanzen verstärkt - also lauter - nach außen getragen. Meist ist das Schallloch mit schmückenden Lackierungen oder auch Intarsienarbeiten verziert. Diese Verzierungen werden "Rosetten" genannt.

Saiten

• meist 6, meist aus Nylon
• dickere Saiten auf der Bassseite (E, A, D)

Konzertgitarren haben meistens sechs Saiten. Diese bestehen in der Regel aus Nylon. Die Saitenstärke wird bei Nylonsaiten mit "low tension" (= dünne Saiten), "medium tension" (= mittelstarke Saiten) und "high tension" (= dicke Saiten) angegeben. Auf der Bassseite (E, A, D) sind die Nylonsaiten mit Kupfer- oder Silberdraht umwickelt, um für die tieferen Töne stärkere Saiten zu realisieren.