Posaunen

Dieses spannende Blechblasinstrument kann mehr als nur Blasmusik: Die Posaune gehört mit seinem charakteristischen, tiefen Klang ebenso zu den festen Standards von Ska, Salsa, Jazz, verschiedensten Rock- und Pop-Styles und nicht zuletzt zum Swing. Ohne Posaune würden viele Big Bands gerade in den unteren Tonlagen reichlich dünn klingen.

Die Posaune: Vielfältiges Blasinstrument für die tiefen Töne

Egal ob Ventil- oder reine Zugposaune – dies ist ein ziemlich leistungsfähiges Blechblasinstrument mit tiefem Klang – die Tonlage liegt rund eine Oktave unter der einer Trompete. Grundsätzlich hat die Posaune daher einen tieferen, satteren Sound. Sie lässt sich jedoch ebenso in höheren Tonlagen spielen: Durch ihre Konstruktion ist sie chromatisch aufgebaut, es lassen sich also zwölf Halbtonschritte innerhalb einer Oktave spielen.

Alle unterschiedlichen Arten der Posaune besitzen ein Kesselmundstück. Damit war es das dann aber mit der Einheitlichkeit. Grundsätzlich unterscheiden wir zweieinhalb Posaunen-Bauformen:

1. Zugposaune:
Das ist „die“ klassische Posaune. Hier ändert sich die Tonlage ausschließlich durch die Bewegung des Außenzuges. Er verlängert oder verkürzt die Luftsäule im Inneren des Instruments, um tiefere oder höhere Tönen zu erzeugen. Damit erlaubt die Zugposaune wegen seinem gleitenden Sound das Spielen eines Glissandos.

2. Ventilposaune:
Mit den zusätzlichen Ventilen ist sie deutlich stärker mit der Trompete verwandt (und deshalb für Trompeter etwas leichter zu erlernen). Mit den Ventilen sind schnellere Tonwechsel möglich. Dafür jedoch beherrscht die Ventilposaune kein Glissando.

2 ½. Quartposaune:
Diese Zugposaune besitzt zusätzlich ein einzelnes (manchmal zwei) Quartventil (und deshalb von manchen Tenorbassposaune genannt wird). Die primäre Aufgabe dieses Ventils ist es, den Tonumfang nochmal nach unten zu erweitern. Als angenehmer Nebeneffekt lassen sich aber ebenso bei der Posaune mit Quartventil höhere Lagen mit bequemerer Armhaltung spielen.

Neben den Bauarten gibt es die Blechblasinstrumente noch in unterschiedlichen Stimmlagen. Die beiden wichtigsten sind Tenorposaune und Bassposaune. Beide haben typischerweise eine B-Stimmung. Jedoch ist die Bassposaune in Sachen Mundstück, Bohrung und Schalltrichter größer – damit sie einen satten, tiefen Sound erzeugen kann. Darüber hinaus existieren weitere Modelle:

• Altposaune
• Kontrabassposaune
• Sopranposaune
• Piccoloposaune
• Diskantposaune
• Zugtrompete

Letztere ist praktisch eine Trompete, die allerdings wie eine Zugposaune gespielt wird – hier verschwimmen die Unterschiede zwischen den Bauweisen.

Die Posaune: Deutsch oder amerikanisch?

Die Wurzeln der Posaune liegen definitiv in Europa. Aber wie bei vielen anderen Instrumenten, sorgte auch hier die „Neue Welt“ für zwei unterschiedliche Entwicklungslinien. Der Profi unterscheidet deshalb heute deutsche und amerikanische Bauweisen:

• Deutsche Posaune: Sie zeichnet sich durch ein kleines Mundstück und ein dafür langes Mundrohr aus. Der Zug ist konisch aufgebaut. Meist besteht sie aus Goldmessing oder Neusilber. Durch das dünn ausgewalzte Blech kann eine deutsche Posaune beeindruckend leicht sein.
• Amerikanische Posaune:Sie ist das industriellere Gegenstück und heute sind sehr viele Posaunen nach diesem Schema konstruiert. Ihr Zug ist zylindrisch, die Wandstärken sind meist etwas dicker.

Am deutlichsten merkst du die Unterschiede beim Sound: Die Deutsche Posaune hat einen vielfältigeren Klang, ist aber insgesamt anspruchsvoller zu spielen und zieht in Sachen maximaler Lautstärke den Kürzeren. Umgekehrt ist es bei ihrer amerikanischen Schwester. Ihr Ton ist direkter und deutlich lauter, bricht aber in den oberen Lautstärkeregionen ziemlich schnell.

Posaune kaufen: Die 3 Top-Gründe für das spannende Instrument

Wenn Du Dich gerade durch den Dschungel der Blasinstrumente arbeitest, stehst du womöglich vor der Frage, ob Du in Richtung Posaune oder Trompete abbiegen sollst. Hier gibt es gute Gründe, ersteres zu wählen:

1. Insbesondere die Zugposaune erlaubt eine deutlich einfachere Tonerzeugung. Sie ist zwar nicht leichter zu beherrschen als die Trompete, aber es stellen sich rascher Erfolge ein.
2. Unter den Blechblasinstrumenten ist die Posaune das einzige, das sich chromatisch spielen lässt.
3. Mit dem stufenlos verschiebbaren Zug ist die Zugposaune zudem das absolut einzige Blechblasinstrument, das eine gleitende Tonhöhenverlagerung gestattet – dieses Glissando klingt einfach nur genial.

Posaune kaufen: 3 Top-Tipps für die richtige Wahl

Du möchtest dir eine Posaune zulegen und bist noch unsicher, welche Variante es sein soll? Dafür haben wir drei wichtige Tipps auf Lager:

1. Was ist Dein Budget?
   Posaunen gehören aufgrund der notwendigen Verarbeitungsqualität eher zu den höherpreisigen Instrumenten – insbesondere, wenn sie nicht aus Kunststoff, sondern aus wertvollem Blech gefertigt sind. Teilweise kann es selbst bei einem Hersteller deutliche Preisunterschiede geben – etwa bei den Yamaha Posaunen.
2. Ist Vorwissen zu Blechblasinstrumenten vorhanden?
   Für umsteigewillige Trompeter dürfte die Ventilposaune die bessere Wahl sein, da die Griff- und Spieltechniken adaptiert werden können. Wer jedoch bei Null anfängt, ist mit der Zugposaune unter Umständen besser beraten.
3. Welche Stimmlage soll es sein?
   Abseits der selteneren Stimmlagen steht vor dem Kauf die Entscheidung zwischen Tenor- oder Bassposaunen. Zwar gibt es keine nennenswerten Unterschiede in der Spieltechnik, dennoch musst Du Dich für eine Variante entscheiden – basierend darauf, wo Deine musikalische Reise hinführen soll.

Was das Alter anbelangt, so können Kinder ab etwa acht bis zehn Jahren mit der Posaune beginnen. Dabei ist die Körpergröße aufgrund der maximalen Zuglänge bedeutend. Noch wichtiger sind allerdings die Zähne: Bei Schneide- und Eckzähnen sollte der Zahnwechsel bereits abgeschlossen sein.

Posaune: Unsere FAQs