Querflöten

Wenn ein Instrument sich so vielfältig einsetzen lässt, dass es in einigen der größten Rock-Songs der Geschichte ebenso seinen Platz findet, wie bereits in mittelalterlichen Ensembles und Stücken von Komponisten wie Mozart, dann muss es sich dabei um etwas Besonderes handeln.

Die Querflöte ist dank ihres warmen, freundlichen Klangs eines der bedeutendsten Holzblasinstrumente überhaupt – und kann sowohl verträumt verzaubern als auch richtig abrocken.

Die Querflöte: Der Holzbläser unter den Metallinstrumenten

Was haben die Querflöte und das Saxophon miteinander gemeinsam, außer dass beide zu den Blasinstrumenten zählen? Beide bestehen (meistens zumindest) zu weiten Teilen aus Metall, gehören jedoch zu den Holzblasinstrumenten.

Beim Saxophon liegt das tatsächlich an der Tonerzeugung über ein hölzernes Rohrblatt. Bei der Querflöte hingegen ist die Zuteilung historisch begründet: Bis etwa in die Mitte der 1800er Jahre bestanden fast alle Modelle aus Holz.

Erst mit fortschreitender Industrialisierung wurden die Instrumente dann aus metallischen Materialien gefertigt. Anfangs waren das zunächst die Edelmetalle Gold und Silber. Heute kommt überaus häufig (teils versilbertes oder vernickeltes) Neusilber zum Einsatz. Dabei handelt es sich trotz des Namens um eine Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel – ganz ohne Silber-Beimischung.

Weitere typische Materialien moderner Querflöten-Varianten:

• Aluminium
• Carbon bzw. kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff
• Messing
• Palladium
• Platin
• Rostträge (Edel-) Stähle
• Titan

Daneben werden bis heute weiterhin Querflöten aus diversen Hölzern und den schon genannten Edelmetallen hergestellt. Doch ungeachtet dessen, welches Material nun zum Einsatz kommt, jede Querflöte gilt traditionell als Holzblasinstrument.

Die wichtigsten Bestandteile einer Querflöte

Der Name verrät es bereits: Im Gegensatz zu beispielsweise einer Blockflöte wird die Querflöte eben querzum Gesicht gehalten; der Flötenkörper liegt dabei parallel zu den Lippen. Üblicherweise weist das vom Spieler abgewandte Ende nach rechts. Allerdings gibt es Querflöten für Linkshänder, bei denen es andersherum ist.

Insgesamt lässt sich die Querflöte in drei Hauptbestandteile unterteilen:

• Das Kopfstück besteht aus einem einseitig geschlossenen Rohr mit einer Verdickung kurz davor. Hier befindet sich die Mundlochplatte mit dem Anblasloch.
• Das Mittelstück beherbergt die mechanischen Bauteile der Querflöte. Dort befinden sich bei Querflöten typischer moderner Bauart insgesamt 13 Tonlöcher und ebenso vielen Klappen. Diese Tonlöcher können entweder in einer Reihe (inline) liegen oder das G-Loch ist etwas versetzt (offset).
• Das Fußstück enthält weitere Mechaniken. Je nachdem, wie lang es ist, wird es nach dem tiefsten erreichbaren Ton als C- oder H-Fuß bezeichnet.

Daneben unterscheidet man zwei Klappenarten:

1. Geschlossene Klappen werden von den Fingern auf die Tonlöcher gedrückt.
2. Ringklappen hingegen enthalten ein Loch. Dieses muss vom jeweiligen Finger verschlossen werden, während gleichzeitig die Klappe auf das Tonloch gedrückt wird. Diese offenen Klappen ermöglichen vielfältigere Spielweisen und eine bessere Kontrolle. Das Spielen ist jedoch schwieriger zu erlernen.

Viele Querflöten enthalten zusätzlich eine sogenannte E-Mechanik mit einem zusätzlichen Hebel zwischen der zweiten G- und der Fis-Klappe. Wird das hohe E (e3) gespielt, verschließt die E-Mechanik automatisch die zweite G-Klappe. Dadurch lässt sich das anderweitig schwierig zu spielende hohe E deutlich leichter umsetzen.

Ähnlich wie eine bedeutende Variante der Klarinette geht auch die moderne Querflöte auf den Flötenbauer Theobald Böhm zurück. Man spricht deshalb vom Böhm-System.

Um verschiedene Tonlagen zu ermöglichen, existieren rund ein Dutzend unterschiedliche Varianten. Sie reichen von der nur etwa 250 Millimeter langen Piccoloflöte bis zur weit übermannsgroßen Subkontrabassflöte (die wegen ihrer riesigen Abmessungen senkrecht auf dem Boden steht und nur ein quer liegendes Kopfstück besitzt).

Querflöten-Modelle mit gebogenem Kopfstück

Die meisten Querflöten haben eine gerade Form. Eine typische Flöte in C bringt es auf eine Länge von etwa 675 Millimetern und wiegt je nach Material fast ein halbes Kilogramm.

Beide Arme werden beim Spielen nach rechts ausgestreckt. Gerade für Ungeübte oder Kinder kann diese ungewohnte Haltung anstrengend sein. Abhilfe schaffen um 180 Grad gebogene Kopfstücke. Die Haltung der Querflöte bleibt damit zwar dieselbe, jedoch rückt damit das Anblasloch näher an den Mund. So können die Arme etwas näher am Körper gehalten werden.

Querflöte kaufen: Die 3 Top-Gründe

Insgesamt gibt es ein paar gute Gründe, sich für dieses Instrument zu entscheiden:

1. Akustisch betrachtet liegen die Töne einer Querflöte besonders dicht an der menschlichen Stimmlage. Dadurch wird sie von vielen automatisch als besonders wohlklingend empfunden. Bei einigen anderen Instrumenten (auch Blasinstrumenten) ist das nicht der Fall.
2. Die Querflöte ist ein logischer nächster Schritt für alle, die ihre ersten Erfahrungen mit einer Blockflöte begonnen haben. Das gesamte Spielprinzip (bis auf die Haltung des Instruments) ist vergleichbar. Wenn die körperlichen Voraussetzungen bestehen, bietet ein Umstieg die nächste Herausforderung und weitere, spannende musikalische Möglichkeiten.
3. Eine Querflöte ist ein komplexes Instrument mit langer Lernkurve. Dadurch ist sie aber automatisch ein sehr vielfältiges, flexibel einsetzbares Instrument. Vom Einsatz in einem Orchester bis hin zu atemberaubenden Soli, wie sie Ian Anderson von Jethro Tull bei zahlreichen Stücken zum besten gibt, ist alles möglich.

Querflöte kaufen: 3 Top-Tipps für die richtige Wahl

Die Top-Gründe haben überzeugt? Wer sich eine Querflöte kaufen möchte, muss sich dann nur noch für das individuell passende Instrument entscheiden. Unsere Tipps helfen bei der Wahl:

1. Welche Bauform und Tonlage?
   Wer das Instrument in einem Spielmannszug spielen möchte, sollte eine große Querflöte in Ces verwenden. Wer hingegen etwa Jazz-Flötist werden möchte, sollte auf eine Sopranflöte vertrauen. Es ist hilfreich, wenigstens eine grobe Richtung für den Einsatz zu kennen, da nicht jede Querflöte für jedes Genre gleichermaßen geeignet ist.
2. Flöten-Einsteiger oder Fortgeschrittener?
   Hier kommt das Thema Ringklappen ins Spiel: Wer bereits grundsätzliche Erfahrung mit (irgendeiner) Flöte hat, sollte besser gleich auf diese schwieriger zu spielende Bauform setzen, da sie flexiblere Einsatzmöglichkeiten bietet. Umgekehrt können besonders Neulinge auf eine E-Mechanik achten.
3. Wie wichtig sind Marke und Material?
   Wir führen Yamaha-Querflöten ebenso wie Modelle von Classic Cantible, Lechgold und anderen namhaften Herstellern. Jedes Modell spielt sich etwas anders. Zudem bringt jedes Material einen etwas anderen Klang mit sich. Wer aus diesem Grund mehrere Querflöten ausprobieren möchte, kann dies gern bei uns im Fachgeschäft in Schongau tun.

Querflöte: Unsere FAQs