Viele Akkordeons sind relativ schwer: ein Gewicht von um die neun bis hin zu dreizehn Kilogramm sind keine Seltenheit. Deshalb spielt die korrekte Körperhaltung des Musikers eine besonders wichtige Rolle, um beispielsweise Rückenschmerzen vorzubeugen.

Akkordeon kann man sowohl im Stehen als auch im Sitzen spielen. Bei beiden Varianten sollte man den Rücken möglichst gerade halten. Optimal ist es außerdem, wenn das Akkordeon möglichst nah am Körper liegt. Die Trageriemen werden so eingestellt, dass das Instrument während des oft kräftezehrenden Spiels nicht verrutschen kann, sondern eine stabile Position behält.

Wer beim Spielen einige wesentliche Punkte beachtet, vermeidet Fehlstellungen sowie daraus resultierende schmerzhafte Verkrampfungen und kann die Dynamik und Kraft dieses Musikinstruments dauerhaft genießen.

Im Sitzen spielen

Anfängern wird meist empfohlen, zunächst im Sitzen zu spielen. Auch im konzertanten Einsatz ist das Spiel im Sitzen üblich.

Da man beim Akkordeonspiel ein ausreichendes Maß an Bewegungsfreiheit braucht, eignen sich nur Stühle oder Bänke ohne Armlehne. Der Spieler sitzt dabei auf dem vorderen Bereich bzw. der Vorderkante des Stuhls und stützt das Instrument mit dem linken Oberschenkel ab. Die Füße stehen fest auf dem Boden.

Akkordeon im Sitzen spielen.

Im Stehen spielen

Viele Akkordeonspieler bevorzugen das Spiel im Stehen, da sie in dieser Position ein "freieres", besseres Gefühl haben.

Gerade im Stehen ist die richtige Riemeneinstellung ein ganz großes Thema, da man sich selbst während des Spielens meist – oft auch unbewusst – mit dem Spielfluss mitbewegt oder, zum Beispiel bei Aufführungen, musizierend und animierend durch das Publikum "wandert". Spezielle Hüftgurte können den Schulterbereich entlasten und eine angenehme, unverkrampfte Spielhaltung im Stehen unterstützen.

Akkordeon im Stehen spielen.

Einstellung der Riemen

Schulterriemen und Rücken-Querriemen

Die beiden Schulterriemen des Akkordeons werden so eingestellt, dass das Instrument fest am Körper sitzt. Beim Spielen im Sitzen stellt man den Gurt auf der Diskantseite etwas länger ein als den auf der Bassseite. Ein zusätzlicher Rücken-Querriemen, mit dem die beiden Tragegurte zusammengehalten werden, unterstützt eine stabile Position des Akkordeons.

Handriemen

Der Handriemen der Bassseite muss so viel Platz lassen, dass man mit der Hand problemlos und schnell von unteren zu oberen Positionen (und umgekehrt) wechseln kann. Andererseits darf der Handriemen auch nicht zu viel Spiel lassen, damit der Balg noch gut bedient werden kann, Zug und Druck also gut funktionieren. Ist der Handriemen zu locker eingestellt, verkrampft man seine Hand und die Finger schnell unbewusst, um den nötigen "Grip" zu erhalten.

6 von 10
  1. 1. Einleitung
  2. 2. Akkordeon lernen
  3. 3. Steirische vs. Pianoakkordeon
  4. 4. Tonerzeugung
  5. 5. Dynamik
  6. 6. Körperhaltung
  7. 7. Pflege
  8. 8. Midi
  9. 9. Bezeichnungen
  10. 10. Glossar