Welcher Finger macht was?
Die oberen drei Tonlöcher der Vorderseite einer Blockflöte werden mit dem Zeige-, Mittel- und Ringfinger der linken Hand gegriffen bzw. abgedeckt, die folgenden vier Tonlöcher mit dem Zeige-, Mittel-, Ring- und dem kleinen Finger der rechten Hand. Der Daumen der linken Hand "bedient" das Tonloch auf der Unterseite der Blockflöte. Deckt man alle acht Tonlöcher ab, erzeugt man beim Spielen den tiefsten Ton, der auf der jeweiligen Blockflöte möglich ist. Diesen tiefsten Ton nennt man "Grundton". Alle weiteren Töne werden erzeugt, indem bestimmte Kombinationen von Tonlöchern abgedeckt bzw. offen gelassen werden. Welche Griffe welche Töne erzeugen, kann man sogenannten Grifftabellen entnehmen.
Deutsche und barocke Griffweise
Bei Blockflöten wird zwischen der sogenannten barocken Griffweise und der deutschen Griffweise unterschieden. Die Differenzierung wird daran festgemacht, inwiefern "Gabelgriffe" eingesetzt werden müssen, um bestimmte Töne zu spielen. Von einem Gabelgriff spricht man, wenn auf ein Tonloch, das offen bleibt, wieder ein Tonloch folgt, das mit dem Finger geschlossen werden muss.
Ein Beispiel für einen Gabelgriff: Die Finger der linken Hand decken die oberen drei Tonlöcher ab. Das vierte Tonloch wird mit dem Zeigefinger der rechten Hand abgedeckt, das fünfte Tonloch bleibt offen, das sechste Tonloch wird mit dem Ringfinger der rechten Hand abgedeckt, das siebte mit dem kleinen Finger. In der sechsten Spalte von links in unserer Grifftabelle sieht man dieses Beispiel in der barocken Griffweise und in der deutschen Griffweise (gekennzeichnet mit dem roten Sternchen), bei der dieser Gabelgriff entfällt.
Bei Flöten der barocken Griffweise müssen Gabelgriffe öfter eingesetzt werden als bei Flöten der deutschen Griffweise. Die Flöten der beiden Griffweisen unterscheiden sich hinsichtlich der Bohrung und der Lage der Tonlöcher. Da der Gabelgriff bei Flöten der deutschen Griffweise weniger häufig angewendet werden muss, gelten Flöten der deutschen Griffweise für Einsteiger teilweise als einfacher zu erlernen und zu spielen. Für fortgeschrittene Spieler ist und bleibt jedoch die barocke Griffweise dem gängigen Verständnis nach angesichts der saubereren Intonation die einzige ernstzunehmende Variante, weshalb Flötenlehrer und Flötenlehrerinnen aus professioneller Sicht meist dazu raten, auch Einsteigern im Kindesalter schon von Anfang an die barocke Griffweise beizubringen. Die Doppellöcher, die bei vielen Sopranblockflöten zu finden sind, haben übrigens nichts mit der unterschiedlichen Griffweise "deutsch" oder "barock" zu tun.
- de.wikipedia.org/wiki/Blockflöte
- kirstein.de/docs/manuals/CC-flute_recorder-dtenitfr_202003.pdf
- kueng-blockfloeten.ch/fileadmin/user_upload/FAQ/Holzarten.pdf
- lwf.bayern.de/mam/cms04/forsttechnik/dateien/w62-das-holz-des-bergahorns-eigenschaften-und-verwendung.pdf
- moeck.com/de/blockfloeten/zubehoer-service/pflegehinweise/das-einspielen-einer-neuen-blockfloete/
- mollenhauer.com/katalog/blockfloeten/blockfloeten-griffweise
- mollenhauer.com/wissenswert
- pixabay.com/de/photos/flöte-blockflöte-flöte-spielen-2245041/