Wie auch schon im vergangen Jahr stand im April die diesjährige Reise nach Frankfurt auf die internationale Musikmesse an. Unsere Vorfreude war enorm. Der Bus startete um 4:30 Uhr in aller Frühe auf unserem Kirstein-Parkplatz. Mit Kissen und jeder Menge Schokolade bepackt ging es dann auch gleich schon los Richtung Frankfurt.
Die Fahrt verlief reibungslos und zwischen Musik hören und netten Gesprächen vergingen die 5 Stunden Fahrt buchstäblich wie im Schlaf. Gegen 10 Uhr erreichten wir voller Elan endlich die Messe.
Musik aus jeder Ecke
Das Gelände war riesig und erstreckte sich über mehrere Hallen hinweg. Angekommen in der ersten Halle, ertönte aus jeder Ecke des Gebäudes Musik – Flügel, E-Pianos, Mischpulte, E-Drums, und Streichinstrumente zierten die Standflächen der rund 972 Aussteller, alles was das Musikerherz nur so begehrt. Die meisten Instrumente waren mit Kopfhörern vernetzt um den Lautstärkepegel nicht drastisch in die Höhe zu treiben und sich gegenseitig nicht aus den „Musikflow“ zu bringen. Da wir beide keine Profimusiker sind und uns nicht blamieren wollten, ermutigte uns das, ausgelassen alles anzuspielen was nur ging. Und das taten wir auch!
Kleine, Große, Alte, Junge – einfach ein superbuntes Publikum!
Das Besucherpublikum war so weit gefächert wie die Auswahl an Instrumenten und reichte von Kindern, die sich an Drums wie die Großen austobten, über alte Ehepaare, die zusammen am Klavier trillerten, bis hin zu edel gekleideten Händlern, die sich über die neuersten Musik-Highlights austauschten. Mit dem kostenlosen Shuttlebus erreichten wir auf dem Weg von Halle 11 zu Halle 3 eine etwas ruhigere kleine Räumlichkeit, die für Kinder spezialisiert war. Auch hier standen überall Instrumente, die nach Willkür genutzt werden durften. Während ich ein paar Ukulelen stimmte und Binnur sich an einer E-Gitarre austobte, beobachteten wir eine junge Frau, die gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter, konzentriert mit einer Geige bestückt und ihre Mutter nachahmend, musizierte. Der Unterschied zwischen Stars in der Musikbranche und leidenschaftlich guten Hobbymusikern war manchmal mehr als schwer zu erkennen. Diese Stimmung erstaunte uns besonders. Egal wie verschieden wir doch zunächst schienen, verband uns an diesem Tag eines – Der Spaß an der Musik!
Weite Strecken, Hunger, Reggae und Blasmusik
Beim Schlendern durch die Hallen beobachteten wir natürlich auch Live-Musiker jeglicher Art. Die Größe der Messe und die damit verbundenen weiten Strecken, die wir zurücklegten, machten uns irgendwann hungrig und als wir uns bei diversen „Foodtrucks“ den Bauch vollschlugen, wurden wir ständig von der Musik begleitet. Während der Mittagspause unterhielten uns „The Nutty Boys“ mit frischem Reggae, danach folgte Blasmusik und eine „Saxophon-Gang“, die beim Spielen munter auf unsere Bierbank hüpfte und vor guter Laune nur so sprudelte.
Spontanes Trommeln und geplante Kontaktpflege
Auf dem Rückweg in die nahegelegenen Hallen wurden wir spontan zu einem Cajon- und Trommel-Kurs im Freien überredet. Viel Zeit blieb uns allerdings nicht, denn auf unserer To-Do Liste stand ganz oben der Besuch unserer Lieferanten. 5 Kugelschreiber, 2 Gewinnspiele, 3 Taschen und ein paar Schlagzeugstände weiter erreichten wir diese dann auch. Unser Ziel war es, uns einen persönlichen Eindruck von unseren Lieferanten zu machen und ihnen auch ein Gesicht zuordnen zu können (da wir bisher immer nur digital miteinander im Kontakt standen). Wir lernten sehr nette Menschen kennen, die uns alle herzlichst begrüßten und in Empfang nahmen.
Fetter Bass und geniale Aussicht
Mit dem Shuttle-Bus fuhren wir zu einer weiteren Halle, die allein für Prolight und Sound bestimmt war, was nur schwer zu überhören war. Wir wurden an einem Platz rausgelassen, an dem sich 2 große Bühnen befanden, auf der eine Vielzahl an Festivalboxen übereinander gestapelt standen – alle auf voller Lautstärke aufgedreht versteht sich! Der Bass der Techno Examples brachte den Platz zwischen der Frankfurter Skyline zum Beben. Platzierte Bildschirme drumherum zeigten die derzeitige Lautstärke an, die zwischen 90 und 100db schwankte. In unmittelbarer Nähe stießen wir auf ein paar Schaukeln und beschlossen, den Beat hier eine Weile zu genießen. Dank einer Rolltreppe hoch zur eigentlichen Halle kam auch die Erkundung der wunderbaren Aussicht nicht zu kurz. Die Prolight und Sound Area faszinierte uns mit eindrucksvollen Beleuchtungssystemen und Lautsprechern, die teilweise größer als wir selbst waren. Die Zeit bis zur Abreise verbrachten wir mit dem weiteren Testen aller möglichen E-Drums. Wir hatten sehr viel Spaß und spielten später mit dem Gedanken, uns sogar eins zuzulegen.
Nach einem langen Tag, 15.906 Schritten (10,43km), ein paar Werbegeschenken und wunderschönen Erlebnissen kamen wir ziemlich platt wieder im Bus an. Um viertel nach 1 nachts erreichten wir dann wieder den Parkplatz vor unserem Laden. Fazit zur Musikmesse? Es war unglaublich! Die lange Reise ist es das Abenteuer auf alle Fälle Wert. Wir sehen uns nächstes Jahr! 😉