Hat Dein alter Mikroständer Rheuma in den Gelenken? Dann wäre es vielleicht Zeit für eine Neuanschaffung! Wir haben eine Handvoll unbestechlicher, neugieriger und völlig unterschiedlich tickender Vollblutmusiker auf unser superkompaktes Mikrofonstativ MSF-500 Pro losgelassen – mit allen Herausforderungen, die der harte Einsatz in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen für ein Mikrofonstativ so mit sich bringen kann!
Die Tester: gesucht und gefunden
Gesucht hatten wir die Tester über einen Aufruf bei uns im Blog, belohnt wurden wir prompt mit den interessantesten Kandidaten, die man sich so für einen auf-Herz-und-Nieren-Test vorstellen kann.
Mit an Bord waren schließlich: ein Physiker, der sich musikalisch Gitarre und Drums verschrieben hat, ein Leadsänger einer türkischen Band, die (in normalen Zeiten) ganz nah am feiernden Publikum ist, ein umtriebiges Gründungsmitglied einer Lehrerband, ein Ton- und Veranstaltungstechniker, ein technischer Gutachter, der seit 35 Jahren singt und Bass spielt, ein KGB-Agent (Keyboard, Gitarre, Bass), der in seinem zum Musikkeller umfunktionierten Arbeitszimmer auch regelmäßig Onlinekurse am PC erstellt und eine Mädelsband, die sich unter anderem durch die Fußstapfen von AC/DC rockt und beim wöchentlichen Proben (in normalen Zeiten) eine fetz’n Gaudi hat!
Und korrekt: Wer mitgezählt hat, dem wird eine Ungereimtheit aufgefallen sein: fünf Tester waren in unserem Aufruf gesucht, sieben Tester sind’s schließlich geworden. Aber bei dieser hitverdächtigen Bewerbungsflut konnten wir einfach nicht anders, als noch zwei zusätzliche Checker mit an Bord zu nehmen …
Die Testergebnissse: überraschend einhellig
Als die Rezensionen für den Pronomic MSF-500 Pro nach und nach bei uns eingingen (Yeah! Wir hatten die richtige Auswahl getroffen, alle Tester lieferten zuverlässig und pünktlich ab! Thx dafür!), waren wir überrascht, wie sehr sich die Meinungen der doch sehr unterschiedlich ausgerichteten Tester glichen. Für uns war der Test alleine schon aus diesem Grund ein super Projekt. Wir haben dank der ehrlichen Rezensionen ein wirklich konstruktives Feedback erhalten, mit dem wir zukünftig den einen oder anderen Aspekt beim Equipment noch optimieren, uns hinsichtlich anderer Kriterien aber anscheinend durchaus auch auf einer Lage Lorbeeren ausruhen dürfen – zumindest für ein kleines Weilchen. Ganz abgesehen davon war die Kommunikation mit unseren Testern mal wieder maßlos sympathisch! Der persönliche Austausch mit Euch Leutchen ist halt einfach immer wieder klasse!
Die Rezensionen: stark!
Da Lob- und Kritikpunkte bei allen Testern, wie gesagt, fast deckungsgleich waren, haben wir hier mal vier Rezensionen rausgefischt, die für Euch in unterschiedlich ausgerichteten und ausgearbeiteten Versionen alle Kriterien abdecken. Wir bedanken uns nochmals ganz herzlich bei allen Testern: das war stark!
Die Mädelsband
„Der erste Eindruck des Pronomic MSF-500 Pro ist positiv überraschend, da der Karton sehr klein ist, was für ein verhältnismäßig kleines Packmaß sprechen muss– da soll ein Mikrofonstativ drin sein?
Der Grund für den kleinen Karton wird schnell klar: hier arbeiten zwei Schnellverschlüsse, um das Standrohr ineinander zu versenken. Diese verfügen jeweils über eine Einrastfunktion durch eine kurze Weiterdrehung des Verschlusses. Nachträgliche Lockerung ist hier wohl ausgeschlossen.
Die Füße sind, wie von Boxenstativen gewohnt, gleichmäßig ausklappbar. So steht keiner beim Transport weg und die Finger-Einzwick-Gefahr verringert sich.
Auf den zweiten Blick kommt ein weiteres sensationelles Feature zum Vorschein (was zudem das kleine Packmaß erklärt): der Galgen ist versenkbar!
Sehr positiv aufgefallen ist im Livebetrieb (Lead Gesang mit und ohne Gitarre/Gitarre mit Background-Gesang), dass die Galgenlänge und -neigung mit einer Schraube einstellbar ist. Durch den schon angesprochenen versenkbaren Galgen ermöglicht das Stativ für Gitarre spielende Sänger/innen zusätzliche Flexibilität und Bühnenperformance. Hier spart man sich im Prinzip die Entscheidung zwischen Einhandmikrofonstativ oder Nicht-Einhandmikrofonstativ.
Ein bisschen schade ist, dass die Schraube aus Plastik ist. Hier wäre eine Metallverbindung das i-Tüpfelchen.
Insgesamt steht der Pronomic MSF-500 Pro stabil auf dem Boden, die Füße haben oben eine breite Metallleiste, da passt jeder Musikerlatschen drauf. Dadurch ist auch für ein bisschen Abwechslung bei der Performance gesorgt. Alternativ kann man an den breiteren Füßen das Stativ auch gut ins Publikum halten, um das Publikum auch mal zu Wort kommen zu lassen. Wenn man das möchte …
Für die Nutzung hinter dem Schlagzeug ist der Galgen leider zu kurz, ebenso sollte man hier aufpassen, falls man einen Schwanenhals nutzen möchte. Der Pronomic MSF-500 Pro kommt mit großem 5/8“-Gewinde. Bei Mikrofonklammern ist das kein Problem, da diese in der Regel mit einem Reduziergewinde auf 3/8“ kommen – Reduziergewinde rausschrauben und los geht’s.
Fazit: der Pronomic MSF-500 Pro ist ein sehr variables Mikrofonstativ mit wirklich kleinem Packmaß zu einem sehr fairen Preis.“
Der Physiker
(1) Verpackung ist in Ordnung, Stativ ist gut geschützt, keine Kritikpunkte.
(2) Nach Auspacken ist die Funktionsweise einfach erschließbar (für jeden, der schon ein Mikrostativ in der Hand hatte).
(3) Ideal wäre in der heutigen Zeit, als Vorreiter eventuell auf Plastikverpackungen zu verzichten, nicht 100% notwendig.
(4) Füße sind aus Metall, scheinen stabil, Stativ ist nicht kippelig, Gewicht der Füße stimmt. Für den Normalgebrauch alles ok; wie es im harten Touralltag wäre, müsste man noch testen (nach Corona).
(5) Die Schnellverschlüsse lassen sich einfach öffnen und arretieren, wirkt gut, die Stangen des Stativs halten gut, hier ist zunächst keine Schwachstelle zu sehen; wie sich das nach einigen hundert Öffnungen/Schließungen schlägt, muss man sehen.
(6) Nun aber zur Schwachstelle: der Galgen; dieser lässt sich zunächst nach Öffnen der Feststellschraube nur sehr hakelig herausziehen. Zudem ist die Feststellschraube aus Kunststoff, das wäre sicher deutlich besser auch aus Metall; wie lange diese dem Bühnenalltag standhält, wird sich weisen müssen – Metall wäre besser.
Das Versenken des Galgens in der Rohrstange ist zunächst gut und begrüßenswert, dieser ist beim Transport so besser geschützt.
Aber größter Nachteil des Galgens: nachdem sich dieser in der Führung nach Öffnung der Feststellschraube nur sehr hakelig/schwergängig und damit ruckartig aus der Stange herausziehen lässt, passiert es schnell, dass man ihn zu weit herauszieht, damit der Endstopfen des Galgens, den man leider als eher „windig“ bezeichnen müsste und der nur einfach aufgesteckt ist (hier wäre eine Madenschraube zur Befestigung oder Ähnliches vorteilhaft), dann abgestreift wird und in die Stange fällt. Das ist mir bestimmt von 5 Versuchen 3 x passiert … Man muss dann das ganze Stativ umdrehen, schütteln, dann kommt einem die Endkappe auch brav wieder entgegen und kann dann wieder auf den Galgen gesteckt werden. Der ist aber, glaube ich, das Erste, was weg ist/verschwindet.
Fazit: guter Ansatz, die Schnellverschlüsse funktionieren soweit gut, tun ihren Zweck, ist praktisch, Haltbarkeit kann nur im Langzeitgebrauch getestet werden. Schwachstelle ist die Galgenschraube, Hakeligkeit des Bewegens des Galgens. Vorschläge: Feststellschraube aus Metall, bessere Führung (Toleranzen) des Galgens, Endkappe des Galgens fest befestigen, idealerweise wäre auch dieser aus Metall.
Der technische Gutachter
„Da kam so ein Paket. Und ich: „Hä? Da soll ein Mikrofonständer reinpassen? Niemals!“ Aber doch. Also: erste positive Überraschung: sehr kleines Packmaß. Der Karton, in den der Ständer stramm reinpasst, ist mal gerade 72 Zentimeter lang.
Beim ersten Aufbauen habe ich mich etwas doof angestellt. Die Verschlüsse muss man nicht drehen, bis man Schwielen hat, sondern sie rasten nach einer halben Umdrehung sanft ein, und das Rohr ist fest. Richtig fest! Der Galgen verschwindet beim Zusammenlegen in der Mittelsäule. Auch das ist echt praktisch. Die Mikrofonklemme (nicht inbegriffen) kann draufbleiben. Auch wenn das Galgengelenk aus Kunststoff ist, kann man die Schraube fest genug anziehen, so dass man nicht zum ungewollten Mikrofon-Limbo gezwungen wird. Auch nach Tagen im Proberaum ist alles in der gewünschten Position.
Etwas Sorgen mache ich mir um die Füße. Die werden über recht filigrane Streben gehalten. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber ich denke, man sollte dem Ständer nicht zu stark auf die Füße treten. Dafür klappen die Füße beim Zusammenlegen dicht an die Mittelsäule, was wie oben schon erwähnt, zu einer sehr kompakten Bauform führt. Trotzdem sind die Füße lang genug, damit der Ständer sicher steht, auch wenn am Mikrofon das Kabel senkrecht nach unten hängt und nicht sauber am Ständer heruntergeführt ist.
Der Pronomic MSF-500 Pro, so sein voller Name, ergänzt mein Equipment für meine Zwecke ganz hervorragend. Wenn nicht gerade ein Virus grassiert, bin ich auf kleinen Bühnen in Kneipen unterwegs und nehme, damit ich mich darauf verlassen kann, gern mein eigenes Zeug mit. Dazu wird nun auch dieser Mikrofonständer zählen.“
Der KGB-Agent
„Das Stativ kommt in einer sehr kompakten Verpackung mit 72x7x6 cm Größe. Eine Bedienungsanleitung gibt es nicht, ist aber auch nicht tragisch, denn die paar Schnellverschlüsse sind ja an und für sich nicht kompliziert zu bedienen.
Das ausgepackte Stativ sieht im zusammengeschobenen Zustand schon mal sehr gut aus, fast wie eine Saturn V Rakete. Die Füße sind leicht auszuklappen, wenn man die Schnellverschlüsse an den Füßen öffnet.
Das Mikrofonstativ wiegt 1,8 kg, was ausreichend schwer ist. Als erster Test wurde ein dynamisches Mikrofon Pronomic DM-58-B montiert, welches 270 Gramm wiegt, zusätzlich noch 130 Gramm für 1,5 Meter XLR-Kabel. Das Stativ hält das Mikrofon auch bei voll ausgefahrenem Mikrofonarm mit ca. 60 cm Länge stabil, es empfiehlt sich aber, den Mikrofonarm über einem der drei Füße zu platzieren, um die Kippsicherheit zu erhöhen.
Das nächste Mikrofon, das montiert wurde, war ein Kondensatormikrofon Pronomic CM-100B, das mit Mikrofonspinne bereits 560 Gramm wiegt. Hinzu kommt noch das Kabel mit 130 Gramm sowie ein Pronomic Pop Filter mit 270 Gramm. Bereits nach Montage des Mikrofons zeigte sich, dass bei voll ausgefahrenem Mikrofonarm (60 cm) dies zu schwer ist und sich der Mikrofonarm nach unten bewegt, was aber klar durch das Hebelgesetz zu erklären ist. Wird die Länge des Mikrofonarms auf 40 cm verkürzt, dann hält das Stativ auch das schwere Mikrofon problemlos in der gewünschten Position. Bei 40 cm Mikrofonarm kann zudem der Pop Filter auch an das senkrechte Rohr des Stativs angeklemmt werden und muss nicht zwingend den Mikrofonarm belasten.
Bei mir kommt das Kondensatormikrofon hauptsächlich bei der Erstellung von Online-Schulungen zum Einsatz, dazu muss das Mikrofon frei schwebend über dem Schreibtisch montiert werden und zwar so, dass ich unter dem Mikrofon noch Platz habe, um mit der rechten Hand die Maus zu bedienen. Der Praxistest mit dem Pronomic MSF-500 Pro hat hier sehr gut funktioniert.
Besonders schön ist für mich, im Hinblick auf mein etwas kleines Arbeitszimmer, dass dieses Stativ schnell auf- und abgebaut werden kann und im zusammengeschobenen Zustand nur sehr wenig Platz benötigt.
Der einzige kleine Kritikpunkt ist, dass es keine Klemmvorrichtungen für das Mikrofonkabel am Stativ gibt. Dieses Problem kann man aber sehr einfach mit Kabelbindern aus Klettband vom Baumarkt beheben.
Der Gesamteindruck ist sehr gut, 5 Sterne für dieses Stativ sind nicht übertrieben.“