Das Schongauer Brauhaus war rappelvoll. Das Essen vor dem Konzert mundete. Die Stimmung der Gäste war vortrefflich. Irgendwie fühlte sich dieser Mittwochabend an wie ein vorgezogener Happy Freitag. Und zwar eigentlich von Anfang an, aber allerspätestens ab dem Moment, in dem Dave Goodman sich eine seiner Yamaha-Gitarren schnappte, begann, in überirdischer Manier die Saiten seines Instruments in Schwingung zu versetzen und sich das Publikum – im positivsten Sinne – mit Haut und Haaren einverleibte.
Walking-Stalking-Bässe, Lieder-Recycling und gute Geschichten
Absolut einnehmend und mitreißend war nicht nur das fulminante Gitarrenspiel des Kanadiers und Wahlhanseaten. Dave bewies während des ganzen Abends sein sagenhaftes Talent als humorvoller, lässiger Geschichtenerzähler und begeisterte selbstverständlich auch mit seiner Qualität als Sänger. Zwischen Stories aus dem Nähkästchen, genialen selbstgeschriebenen und großartig gecoverten Songs und dem Angebot ans Publikum, ihn im Anschluss an das Konzert bei Bedarf gerne noch zu Gitarren, Fingerstyle-Techniken oder wahlweise auch Religion, Politik und Sex zu befragen („Ich kenn mich ein bisschen mit alles aus.“), stellte Dave seiner ihm mehr als geneigten Zuhörerschaft auch immer mal wieder die Frage „Hatten wir schon prost?“. – Wir haben ausgesprochen gerne mit Dir angestoßen, Dave, und feiern diesen Abend, der wie im Flug verging, obwohl Du Dich realiter stundenlang mit Inbrunst und Ausdauer für uns ausgepowert hast, in Gedanken immer noch! … Maybe, „She’s gone“, aber Du, Dave, komm unbedingt wieder einmal nach Schongau!
