Vom 16. bis 18. September 2016 finden im oberbayerischen Bad Kohlgrub zum zweiten Mal die Klassiktage Ammergauer Alpen statt. Die Konzerte des musikalischen Wochenendes richten sich an Klassik-Liebhaber ebenso wie an Neulinge des Metiers. Auch ein Familienkonzert mit Puppenspiel steht auf dem Programm.
Veranstaltet werden die Klassiktage in Kooperation mit der Gemeinde Bad Kohlgrub und der Ammergauer Alpen GmbH. Wir haben uns mit der Organisatorin der Klassiktage, Beate Gilgenreiner, über das Event unterhalten.
Beate, Bad Kohlgrub ist eine kleinere, beschauliche Ortschaft im bayerischen Voralpenland, die weniger bekannt als ihre „Nachbarn“ Oberammergau oder Garmisch-Partenkirchen ist. Warum fiel die Wahl als Veranstaltungsort für die Klassiktage trotzdem auf Bad Kohlgrub?
Beate Gilgenreiner: Ich bin in Bad Kohlgrub aufgewachsen und liebe die wunderschöne Voralpenlandschaft. Die gesamte Region Ammergauer Alpen eignet sich hervorragend für Konzerte, da im Alltag der Bevölkerung die Volksmusik, Chor- und Blasmusik sehr präsent ist. Es gibt viele Leute, die selber ein Instrument spielen und daher einen direkten, persönlichen Zugang zur Musik haben. In den Sommermonaten kommen außerdem viele Touristen, die ein abwechslungsreiches Kulturprogramm schätzen.
„Musik ist im Alltag der Bevölkerung sehr präsent,
viele Leute spielen selbst ein Instrument.“
Diese zwei Gruppen bilden ein aufgeschlossenes Publikum, das wir sehr schätzen. „Wir“ meint dabei meinen Mann Josef Gilgenreiner und mich. Er stammt aus Rottenbuch, ich – wie gesagt – aus Bad Kohlgrub, beide waren wir in Ettal in der Schule. Auch wenn wir heute den Großteil des Jahres in der Schweiz leben und dort arbeiten, so ist unsere persönliche Beziehung zu Bayern doch immer noch sehr eng.
Wenn von Klassik die Rede ist, haben viele Menschen schnell ein etwas „angestrengtes“ Bild im Kopf. Klassik wird oft mit der Vorstellung verknüpft: „Das ist nur was für Leute, die sich damit auskennen.“ Ihr wendet Euch aber nicht nur an eingefleischte Klassik-Kenner, sondern bewusst auch an Klassik-Neulinge, oder?
Beate Gilgenreiner: Ja, wir wählen die Musiker und ihre Konzertprogramme nach gezielten Aspekten für die Klassiktage aus, sodass wir abwechslungsreiche Abende versprechen können. Die Kammermusikkonzerte moderieren wir etwas, so können wir das Publikum persönlich auf den Abend einstimmen. Unsere Konzerte mit Lesung werden vom Publikum auch sehr geschätzt. Die Kombination von ausgewählten Texten mit der passenden Musik entführt die Zuhörer spielerisch in neue, spannende, kuriose oder unterhaltsame Welten.
„Die Nachmittagskonzerte sind wahre Zauberstunden für Kinder!“
Und ein spezielles Familienkonzert gibt es im Rahmen der Klassiktage ja auch noch. Was steckt dahinter?
Beate Gilgenreiner: Für mich persönlich sind die Familienkonzerte ein großes Anliegen. Diese Nachmittagskonzerte sind wahre Zauberstunden, die Kinder in Fantasiewelten bringen, in denen gelacht wird, man aufregende Geschichten hört und es manchmal auch etwas furchterregende Musik gibt. Aber mit der Hilfe von starken Puppen, gewitzten Schauspielern und mächtigen Musikerinnen finden die Konzerte immer zu einem beglückenden Happy End.
Wie lange dauern die Konzerte in der Regel?
Beate Gilgenreiner: Die Abendkonzerte beginnen um 20.00 Uhr und dauern etwa eineinhalb Stunden, zwischendurch gibt es eine Pause mit einem feinen Buffet. Das Kinder- bzw. Familienkonzert dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde und fängt um 14.30 Uhr an.
„Die Eröffnungsfanfare wurde extra für die Klassiktage komponiert.“
Die Blaskapelle Bad Kohlgrub wirkt bei den Klassiktagen auch mit, richtig?
Beate Gilgenreiner: Ja, das ist richtig. Im vergangenen Jahr haben Bläser der Blaskapelle Bad Kohlgrub die Eröffnungsfanfare gespielt, die extra für die Klassiktage komponiert wurde. Das wird auch dieses Jahr so sein.
„Unsere Konzerte mit Lesung entführen die Zuhörer in spannende Welten.“
Für die Lesung am Samstag konntet Ihr den Schauspieler Robert Joseph Bartl gewinnen, der einem Millionenpublikum unter anderem durch seine Rolle als Gerichtsmediziner im Münchner Tatort bestens bekannt ist. Auf welche Künstler dürfen sich die Besucher der Klassiktage noch freuen?
Beate Gilgenreiner: Aus Wien reist das Minetti Quartett an. Die vier jungen Musiker spielen schon seit langem miteinander und haben zahlreiche internationale Preise gewonnen. Dazu kommt mein Mann mit dem Kontrabass. So ist es möglich, das tolle Streichquintett von Antonín Dvořák zu spielen. Eine fantasiereiche, lustige Truppe ist die Puppenphilharmonie Berlin, die für das Familienkonzert ein besonderes Programm entwirft. Mit von der Partie sind dabei Josef Gilgenreiner am Kontrabass und Hans Martin Gräbner am Klavier.
Infolink:
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