Kinder, die ein Instrument lernen, können besser zuhören, sind aufmerksamer und haben weniger Probleme, Hyperaktivität und Impulsivität zu kontrollieren. Sie schneiden darüber hinaus in Lese- und Rechtschreibtests besser als Kinder gleichen Alters ab, die kein Instrument spielen.
Frühes Erlernen eines Musikinstruments
Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler der Uni Graz und des Uniklinikums Heidelberg. Die Erkenntnisse darüber, wie sich das frühe Erlernen eines Musikinstruments langfristig auf die Gehirnentwicklung von Kindern auswirkt, veröffentlichten die Wissenschaftler in einer Ausgabe des „Journal of Neuroscience“.
Musikalische Erziehung für Kinder mit ADHS
Im Rahmen ihrer Forschungen fanden die Wissenschaftler heraus, dass bei musikalisch geübten Kindern die rechte und linke Gehirnhälfte praktisch synchron arbeiteten, während es bei Kindern mit ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) markante Zeitverschiebungen zwischen den beiden Hirnhälften gab. Die Forscher schlugen deshalb neue Formen musikalischer Erziehung für Kinder mit ADHS vor.
Motivation auch Veranlagungssache
Eine weitere Erkenntnis der wissenschaftlichen Studie: Wie motiviert ein Kind beim Lernen eines Instrumentes ist, hängt nicht nur vom sozialen Umfeld, sondern auch von der Veranlagung im Gehirn ab.
Begleitforschung zum Bildungsprogramm „Jedem Kind ein Instrument“
Die Studie wurde vom Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt und war Teil der Begleitforschung zum musikalischen Bildungsprogramm „Jedem Kind ein Instrument (JeKi)“, das in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen und Hamburg über 60.000 Kinder aller sozialen Schichten erreicht hat.